Streaming-Dienste-Test 2024: Die sechs besten Anbieter im Vergleich (2024)

Während der Hochphase der Corona-Pandemie haben sich die Streaming-Dienste um die Gunst der Zuschauerinnen und Zuschauer geschlagen. Vor allem Disney+ hat in der Zeit von den Lockdowns und Beschränkungen profitiert. Im Dezember 2022 ist mit

ein weiterer prominenter Flatrate-Anbieter für Dokus, Serien und Filmen dazugekommen. Doch lohnt sich ein weiteres Streaming-Abo? Um die Frage zu beantworten, haben wir Paramount+ gegen

,

,

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und dem

antreten lassen.

Bei Paramount+ stockt noch das Angebot

Auch knapp anderthalb Jahr nach dem Start in Deutschland stottert Paramount+ noch vor sich hin. Rund 475 Filme und 225 Serien stehen bis ­dato zur Auswahl (Stand: 8. April 2024; Quelle:

). Dass das kein überragendes Angebot ist, beweist alleine der Vergleich mit den etablierten Wettbewerbern: Bei Netflix, Prime Video, Disney+ und in der Film- und Serien-Flatrate von WOW (ehemals Sky Ticket) bekommen Sie zwischen 2250 und beinahe 8000 Titel. Einen Sonderstatus behält sich weiterhin Apple TV+, wo das Portfolio lediglich aus etwa 225 Filmen und Serien besteht. Zwar hatte kein Streaming-Anbieter zum Start gleich Tausende Inhalte im Köcher. Ein großes Wachstum ist bei Paramount+ in den vergangenen 15 Monaten aber nicht erkennbar. Trotzdem ist die Messe in dem Punkt für den Paramount-Service noch nicht gelesen. Für seinen Dienst kann das Hollywoodstudio Paramount Pictures auf sein riesiges, stetig wachsendes Archiv mit 111 Jahren Filmgeschichte zurückgreifen. Das US-Pendant von Paramount+ bietet schließlich knapp das Doppelte der hierzulande verfügbaren rund 700 Titel.

Ist das Film- und Serienangebot gut?

Klar ist auch: Die nackte Zahl der verfügbaren Titel ist nur bedingt aussagekräftig, um das Film- und Serienangebot eines Streaming-Dienstes zu bewerten. Was nützen einem 10.000 Streifen, wenn das meiste davon Schrott ist oder nicht den persönlichen Geschmack trifft? Um Klasse und Masse angemessen zu berücksichtigen, hat COMPUTER BILD die Angebote der Streaming-Dienste mit mehreren Redakteuren und Redakteurinnen getestet. Dazu haben die Teilnehmer zunächst Fragen zu ihren Sehgewohnheiten beantwortet und dann Umfang sowie Qualität der Kataloge der einzelnen Anbieter bewertet. Die Ergebnisse:

Streaming-Qualität: Nicht alle bieten UHD und 5.1

Ein großer Schwachpunkt von Paramount+ ist die mittelmäßige Streaming-Qualität. Während der Dienst in den USA bereits Ultra-HD (4K, 3840x2160 Pixel) und Raumklang bietet, gibt es hier­zulande bestenfalls Full-HD-Auf­lösung (1920x1080 Bildpunkte) und Stereoton. Andere Anbieter sind hier deutlich weiter und vergrößern das UHD-Angebot. ­Außerdem kommen immer mehr Inhalte dank HDR oder Dolby ­Vision mit erweitertem Kontrast- und Farbumfang. Für mehr Kino-Feeling zu Hause gibt es Surround-Sound und den 3D-Ton Dolby Atmos. Immerhin: Im Laufe des Jahres 2023 will Paramount auch hierzulande Filme und Serien in 4K-Auflösung sowie Surround-Sound anbieten.

Unterstützte Geräte: Wer spielt mit?

Egal auf welchem Endgerät – die Apps von Netflix, Amazon und Disney gibt es praktisch überall: Das Trio ist per Browser und auf

nutzbar, außerdem mit aktuellen

sowie

der wichtigsten Hersteller. Die anderen drei Kandidaten zeigen einige Kompatibilitätslücken, vor allem Paramount. Die Wiedergabemöglichkeiten im Überblick:

Sind Suche und Verwaltung komfortabel?

Oftmals unterschätzt, aber für komfortables Streamen im Alltag wichtig sind die Suchfunktion und die Verwaltung der Favoriten. Lassen sich die gewünschten Filme und Serien einfach finden? Akzeptiert die Suche auch Genres, Subgenres und die Namen von Filmschaffenden? Und lassen sich die Titel bequem einer Merkliste hinzufügen?

Bedienung und Komfort: Bequem streamen

Damit Streaming richtig Spaß macht, müssen neben Suche und Favoriten-Verwaltung auch die weiteren Funktionen stimmen. Paramount+ hat bei Komfort und Bedienung klare Defizite: Anders als beim restlichen Teilnehmerfeld lässt sich die bevorzugte Sprache nicht vorab einstellen. Wer Serien oft am Stück schaut, dem droht weiteres Frustpoten­zial. Serienvorspänne und Rückblicke lassen sich nicht überspringen. Zudem zeigt sich die Wiedergabesteuerung manchmal widerspenstig. Infos zu den Filmen und Serien sind lückenhaft. Und auf Hilfeseiten finden sich nur selten detaillierte Problem­lösungsvorschläge. So schneiden die Anbieter bei den wichtigsten Punkten ab:

Kosten: Sparfüchse zahlen jährlich

Das Premium-Abonnement von Paramount+ gehört derzeit zu den günstigsten. 7,99 Euro kostet der Zugang monatlich. Dahinter folgt Amazon Prime Video mit moderaten 8,99 Euro pro Monat beziehungsweise 89,90 Euro pro Jahr. Apple TV+ bekommen Sie für 9,99 Euro im Monat. Das Premium-Abo von Disney+ kostet inzwischen 11,99 Euro monatlich oder 119,90 Euro jährlich. Daneben gibt es das Standard-Abo (8,99 Euro pro Monat; 89,90 Euro pro Jahr) mit Full HD, zwei Streams und ohne Dolby-Atmos-Support. Außerdem können Sie das Standard-Abo mit Werbung für 5,99 Euro monatlich abschließen, können damit aber keine Inhalte herunterladen und müssen zwischendurch Werbeunterbrechungen hinnehmen.

Am anderen Ende des Preisspektrums befindet sich Netflix mit saftigen 17,99 Euro für das Premium-Abo. Seit dem

, das bei

ansteht, kostet der Spaß mit zwei haushaltsfremden Accounts sogar 27,97 Euro monatlich. Immerhin bekommen Kunden und Kundinnen hier UHD-Auflösung und bis zu vier Streams gleichzeitig. Alternativ gibt es das Standard-Abo mit Full HD und zwei parallel laufenden Streams für 12,99 Euro im Monat (mit haushaltsfremdem Profil: 17,98 Euro). Wer das Basis-Abo für 7,99 Euro monatlich bucht, muss mit HD-Auflösung (1280x720 Bildpunkte) und nur einem Stream zurzeit leben. Das abgespeckte Basis-Abo mit Werbung kostet 4,99 Euro im Monat. Einige Lizenztitel gibt es allerdings nicht zu sehen. Für WOW Premium Filme & Serien werden 14,98 Euro monatlich für die Film- und Serien-Flatrate fällig, happig für Full-HD-Streams. Die Standardvariante mit 720p-Auflösung, Stereoton, nur einem Stream zurzeit und zusätzlicher Werbung kostet 9,98 Euro im Monat – ebenfalls happig.

Beim Thema Probeabo zeigt sich die Hälfte des Testfelds knauserig: Netflix bietet keinen Gratis-Testzeitraum zum Reinschnuppern. Wie Konkurrent Disney hat das US-Unternehmen die Probephase vor ein paar Monaten gestrichen. Beim Sky-Service WOW gibt es die Option schon länger nicht mehr, dafür aber regelmäßig vergünstigte Schnupperangebote. Dagegen zeigt sich Amazon mit 30 Tagen Gratis-Testzeit äußerst großzügig. Jeweils sieben Tage gewähren Apple und Paramount zum Ausprobieren.

Streaming-Dienste im Test: Fazit

Mausdicke Überraschung: Netflix muss seine Streaming-Krone an Disney+ übergeben. Der Machtwechsel kommt nicht von ungefähr: Der Dienst des Hollywoodgiganten hat sich vom ursprünglich geplanten Fokus auf betont familienfreundliche Inhalte ­verabschiedet und sein Angebot an Filmen und Serien stark ausgebaut. Mit dem "Star"-Bereich finden seither auch erwachsene Zuschauer genügend hochwertiges Film- und Serienfutter. Netflix und Amazon setzen dagegen mit ihren umfangreichen Katalogen eher auf Masse. ­Apple erweist sich als kleine, aber feine Ergänzung für Arthouse-Fans mit Qualitätsanspruch. WOW rettet sich dank HBO-Serien und Blockbustern als Vorletzter vor dem Newcomer Paramount+ ins Ziel, der in allen Belangen aufholen muss.

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